Die Neue heißt Alberta

Spindellaufzeiten verlängern und Nachtstunden nutzen – P&S Maschinenbau setzt bei der neuen C 32 U HS flex von HERMLE auf Automation. Damit produziert das Unternehmen Werkstücke für eigene Maschinen zum Trennen und Schleifen, fertigt aber auch hochpräzise Spezialkomponenten im Kundenauftrag.

Vor rund 30 Jahren kam die Zenz nach Cham und mit der Zeit zogen Wally, Susi, Sofie, Nelly, Luise, Lola und viele andere ein. Und jetzt hat Alberta bei P&S Maschinenbau ein neues Zuhause gefunden. Die WG zeichnet sich durch Ordnung und Ruhe aus, Boden und Equipment sind picobello gepflegt. Jede der Damen arbeitet in einer der Hallen präzise ihre Aufgaben ab.

P&S Maschinenbau produziert in Cham in der ostbayrischen Oberpfalz als Lohnfertiger hochpräzise Teile für die Medizintechnik, die Filmbranche und den Sondermaschinenbau. Neben reinen Dreh- und Fräsarbeiten veredelt das Unternehmen die Bauteile aus Aluminium auch durch Eloxieren. Damit lassen sich beispielweise Komponenten farbig ausführen oder vor Verschleiß schützen. Ein weiteres Standbein sind Eigenentwicklungen: P&S hat sich mit Hartmetall-Trennmaschinen sowie Stufenladern und Fasenschleifmaschinen im Werkzeugbau einen Namen gemacht. Und Namen haben auch alle Bearbeitungszentren des Lohnfertigers. Gemeinsam beratschlagen die Beschäftigten, wie eine neue Maschine heißen soll – neben Traditionsnamen stehen auch immer wieder Familienangehörige quasi als Patin zur Wahl.

Walter Peter und Max Stahl gründeten 1996 das Unternehmen in Roding, rund 20 Kilometer von Cham entfernt. Der Maschinenpark war zunächst recht überschaubar und bestand aus einer CNC-Fräsmaschine, einer zylindergesteuerten Drehbank, einer Bohrmaschine und einer Bandsäge. Von Anfang an war den Firmengründern eine hohe Fertigungstiefe wichtig. „Unsere erste Fräsmaschine war die Zenz“, blickt Max Stahl zurück. Damit begann der Weg zum erfolgreichen Betrieb mit inzwischen 100 Beschäftigten. Alle ein bis zwei Jahre investierten die Unternehmer in neue Maschinen. 2022 ist das nunmehr elfte Bearbeitungszentrum von HERMLE, diesmal eine C 32 U HS flex, hinzugekommen.

Freie Kapazitäten schaffen

Die C 32 U HS flex trägt ihren Namen zurecht – durch das Handlingsystem HS flex garantiert sie einen hohen Automationsgrad und eine große Bandbreite an Produkten. Damit kann P&S Maschinenbau personenlose Schichten während der Nacht fahren. „Bislang fertigten wir Werkstücke für unsere eigenen Maschinen in Kleinserien auf unseren anderen HERMLE-Bearbeitungszentren“, erklärt Geschäftsführer Max Stahl. „Diese Bauteile haben wir nun alle auf der neuen C 32 zusammengezogen“, ergänzt Geschäftsführer Walter Peter. Dadurch schafft der Lohnfertiger auf seinen anderen Fräsmaschinen wieder Kapazitäten für Einzelteile.

Die neue HERMLE-Maschine will P&S zu etwa 50 Prozent mit eigenen Werkstücken auslasten, die andere Hälfte werden Kundenteile sein. Hierfür fertigt der Spezialist beispielsweise Fassungen für Objektive. Die Rohlinge werden durch Drehen und Fräsen in Form gebracht. Gewinde, Rillen und Halterungen sorgen dafür, dass die Linsen später sicher sitzen. Abschließend behandelt das Unternehmen die Oberflächen in der eigenen Eloxalanlage, um die mechanischen Eigenschaften weiter zu verbessern. „Bei unseren Frästeilen stoßen wir an die Grenzen des technisch Machbaren. Das sind beispielsweise extrem dünne Wandungen und eine außergewöhnliche Präzision“, beschreibt Walter Peter. Neben Aluminium verarbeitet P&S Edel- und Werkzeugstähle sowie in geringem Umfang glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK).

  • Lukas Albert überprüft die Passung des Werkstücks.
    Lukas Albert überprüft die Passung des Werkstücks.
  • Das P&S-Team: Alexander Roider, Fertigungsleiter, Lukas Albert, Fachkraft an der C 32 U, und Max Stahl, Geschäftsführer
    Das P&S-Team: Alexander Roider, Fertigungsleiter, Lukas Albert, Fachkraft an der C 32 U, und Max Stahl, Geschäftsführer (v.l.).
  • Lukas Albert ist eine von zwei Fachkräften, die die HERMLE C 32 U HS flex bedienen und programmieren.
    Lukas Albert ist eine von zwei Fachkräften, die die C 32 U HS flex bedienen und programmieren.
  • Jedes Bearbeitungszentrum trägt bei P&S Maschinenbau einen Frauennamen – damit sind auch die zugehörigen Komponenten klar erkennbar.
    Jedes Bearbeitungszentrum trägt bei P&S Maschinenbau einen Frauennamen – damit sind auch die zugehörigen Komponenten klar erkennbar.

Tipptopp in Schuss

Präzision und Liebe zum Detail spiegeln sich in den Produktionshallen wider. Der Weg führt an Sofie, Luise und Lola vorbei und endet bei Alberta. Dabei fällt auf: Viel Licht, keine Späne auf dem Boden und alle Anlagen sehen aus wie neu. „Unsere 40er von HERMLE ist jetzt 23 Jahre alt und immer noch auf ein Hundertstel genau. Das ist sagenhaft“, freut sich Max Stahl. Und ergänzt: „Wir pflegen unsere Maschinen, machen turnusmäßig Inspektionen und programmieren sauber.“ Und noch etwas sei ganz entscheidend für die hohe Präzision in der Fertigung: Fachkräfte. „Wir beschäftigen an den Maschinen ausschließlich Facharbeiter, Meister und Techniker“, sagt Walter Peter. Diese können die Maschinen und die Steuerung selbstständig bedienen, ein Teil von ihnen verfügt über CAD-Kenntnisse.

Aus- und Weiterbildung sind für das Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. „Wir möchten unsere Arbeitsplätze interessant gestalten, damit wir die Leute halten können. Ein angemessenes Gehalt ist dabei nur eine Säule, die berufliche Weiterentwicklung eine andere“, bekräftigt Max Stahl. Daher setzt P&S Maschinenbau auch auf den Nachwuchs und bildet jedes Jahr junge Menschen aus. „Unsere Azubis erhalten dabei das P&S-Gen“, schmunzelt er. „Sie sind sehr gut, wenn sie ihre Ausbildung abschließen. Einige vertiefen ihr Wissen und kommen dann als Meister, Techniker oder Ingenieure zu uns zurück. Darauf sind wir sehr stolz“, verdeutlicht Walter Peter.

Doch gutes Personal ist rar. Deshalb setzt P&S Maschinenbau nun auf Automation. „Wir wollen lange Spindellaufzeiten, aber unsere Beschäftigten sollen dafür nicht bis Mitternacht im Betrieb sein“, betont Max Stahl. „Das war einer der Gründe, warum wir uns für die neue C 32 U HS flex entschieden haben.“ Das Handlingsystem HS flex erlaubt es dem Anwender, Paletten auf den 20 Speicherplätzen vorzubereiten. Es kümmert sich um die Be- und Entladung des Bearbeitungszentrums – personenlos und beispielsweise in der Nachtschicht. „Das war eine neue Technologie für uns“, blickt Max Stahl zurück. „Damit fertigen wir kleine Losgrößen flexibel und automatisiert. Das passt hervorragend zu unserem High-Mix-Low-Volume-Ansatz.“ Das Unternehmen kann das Bearbeitungszentrum so länger ohne Bediener laufen lassen und schneller rüsten. Dafür sorgt auch das Zusatzmagazin ZM 216, das die 36 Werkzeuge in der C 32 U um weitere 216 ergänzt.

Tradition trifft Innovation

„Was mir an den HERMLE-Maschinen besonders gut gefällt, ist die klare Produktlinie“, begründet Max Stahl die Entscheidung. „Beispielsweise bietet HERMLE eine durchgängige und vor allem durchdachte Lösung für seine Fünf-Achs-Bearbeitungszentren – von der kleinsten bis zur größten Anlage. Und das seit langer Zeit. Damit ist die Einarbeitungszeit minimal.“ Die Präzision sei ohnehin erstklassig. „Wir verkaufen unsere Teile von der Fräsmaschine weg, es gibt bei uns keine zusätzliche Endkontrolle“, berichtet Max Stahl. Sollte einmal eine Passung nicht stimmen, fällt das schon am Bearbeitungszentrum auf, sodass fehlerhafte Teile erst gar nicht zum Kunden gehen. „Unsere Mitarbeitenden sind eigenverantwortlich und das funktioniert wirklich sehr gut“, freut sich Fertigungsleiter Alexander Roider.

Eine Herausforderung gab es dann allerdings doch mit der Neuerwerbung – und zwar wegen des Handlingsystems HS flex. „Wir fertigen chaotisch, haben aber eine lückenlose Zeiterfassung in der Firma. Wenn die neue C 32 U HS flex nachts um drei Uhr eine Palette wechselt, steht kein Mitarbeiter an der Maschine, um die Zeit festzuhalten. Das war jedoch eine unserer Anforderungen an das neue Bearbeitungszentrum“, betont Max Stahl. Manfred Pantel, Vertriebsaußendienst bei HERMLE in Bayern, erklärt: „Die Maschine protokolliert alles, wir mussten die Daten nur für P&S verfügbar machen.“ Max Stahl ist zufrieden: „Jetzt haben wir einen Überblick über alle Maschinenlaufzeiten und wissen, wie lange einzelne Teile bearbeitet werden. Das fließt in unsere Kalkulationen ein.“

„Außerdem mussten wir ein Gefühl dafür entwickeln, welche Teile wann am besten auf die Maschine passen“, ergänzt Alexander Roider. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass nachts personenlos unkritische Prozesse wie Schruppen laufen, während präzise Passungen am Tag gemacht werden, wenn die Fachkräfte vor Ort sind.

P&S-Geschäftsführer Max Stahl berichtet „Die Automation der HERMLE C 32 U HS flex ist für uns wichtig, damit wir lange Spindellaufzeiten haben und unsere Fachkräfte nicht bis Mitternacht dableiben müssen.“
P&S-Geschäftsführer Max Stahl: „Die Automation der C 32 U HS flex ist für uns wichtig, damit wir lange Spindellaufzeiten haben und unsere Fachkräfte nicht bis Mitternacht dableiben müssen.“

Kompetente Unterstützung

Und noch etwas überzeugt den Lohnfertiger an HERMLE: der Kundendienst. Es sei immer ein kompetenter Ansprechpartner am Telefon, der alle Fragen schnell und richtig beantwortet. Ersatzteile seien in der Regel am nächsten Tag da und im Fall der Fälle sei auch der HERMLE-Monteur spätestens nach 48 Stunden an der Maschine. „Der Service ist super“, bringt es Fertigungsleiter Alexander Roider auf den Punkt. „Für mich ist Kundendienst der halbe Verkauf. Das haben wir uns von HERMLE abgeschaut“, sagt Max Stahl mit einem Augenzwinkern. „Auch wir haben hier hervorragende Leute, die gute Arbeit leisten.“

Aber warum heißt die neue HERMLE denn jetzt Alberta? „Lukas Albert ist einer der beiden Bediener und Programmierer an der C 32 U HS flex“, erklärt Alexander Roider. „Er macht einen tollen Job und ihm zu Ehren haben wir die Maschine Alberta genannt.“

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