Nachtschicht im Alleingang
Der Roboter lädt die unterschiedlichsten Bauteile auf die Schwenkrundtische der 5-Achs-Bearbeitungszentren: aus Kunststoff, Aluminium Stahl und Gussmaterialien, in der Stückzahl 1 bis 500. „Die Hermle-Maschinen meistern Herausforderungen wie Genauigkeit und Materialkomplexität – inklusive der zuverlässigen Abfuhr der unterschlichen Späne“, bestätigt Bulander. So läuft die Fertigungszelle auch über Nacht und am Wochenende – ohne Aufsicht. „Wieso soll die Maschine bei Nacht stehen? Besser ist doch: Wenn wir schlafen, verdient sie das Geld.“ Die Praxis gibt ihm recht: „Wir haben bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nie einen Crash während des reinen personenlosen Automationsprozess gehabt. Das liegt natürlich auch an den Mitarbeitern, die einfach wissen, was sie machen“, lobt der Geschäftsführer.
Eine weitere Besonderheit fällt beim Blick auf das schwenkbare Bedienpult der RS 2-Anlage auf: Oberhalb des Hermle-Monitors ist ein zweiter Bildschirm mit einer Webcam montiert. Denn NMH lebt die papierlose Fertigung, wofür das Unternehmen die Fertigungssoftware COCO (ControlCockpit) selbst entwickelt hat. Über diese verfolgt und verwaltet NMH alle Fertigungsprozesse in Echtzeit – auch via Kameras, die in den Bearbeitungsräumen der C 42 U installiert sind. So haben die Werker, auch wenn sie nicht neben der Maschine stehen, den Prozess jederzeit im Blick. Jedem Bauteil beziehungsweise jeder Serie liegt ein kleiner weißer digitaler Tag bei, die NMH zentral verwaltet und beschriftet. Über den daraufhin generierten QR-Code sind alle wichtigen Daten, sei es zu verwendenden Werkzeugen, CAD-Zeichnungen oder Messprotokolle jederzeit und von jedem Arbeitsplatz aus in der aktuellsten Version verfügbar.
Diese digitale Transparenz ist mit entscheidend, dass Bulander den Erwartungen seiner Kunden gerecht werden und Termintreue mit Qualität zu einem attraktiven Preis verbinden kann. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis sind die Bearbeitungszellen von Hermle. „Ich denke, wir haben zum richtigen Zeitpunkt in eine Anlage investiert, die unsere Wettbewerbsfähigkeit sichert und uns zuverlässig präzise Ergebnisse liefert“, resümiert der Geschäftsführer. Ebenso zufrieden ist er mit der Zusammenarbeit mit Hermle, die er mit „sehr pünktlich, kompetent und immer sehr professionell“ beschreibt. Am liebsten bekommt er vom Service aber nichts mit: „Denn dann läuft es problemlos. Das ist der beste Fall für beide Seiten.“