Hermle in den ersten fünf Monaten 2022 mit anhaltend gutem Geschäft
Auftragseingang wächst um 75 % auf 235 Mio. Euro
Konzernumsatz legt um 50 % auf 169 Mio. Euro zu
Ergebnis steigt trotz Belastungen aus Ukraine-Krieg überproportional
Prognose für das Gesamtjahr 2022 unverändert
Hauptversammlung stimmt erhöhter Ausschüttung von 9,05 Euro je Vorzugsaktie zu (Vj. 5,05 Euro)
Gosheim, 6. Juli 2022 – Bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG setzte sich die positive Geschäftsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf 2022 trotz wachsender Risiken zunächst fort. In den ersten fünf Monaten erhöhte sich der konzernweite Bestelleingang des schwäbischen Automations- und Werkzeugmaschinenspezialisten gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 75,1 % auf 235,3 Mio. Euro (Vj. 134,4 Mio. Euro). Davon entfielen 82,6 Mio. Euro auf das In- (Vj. 52,7 Mio. Euro) und 152,7 Mio. Euro auf das Ausland (Vj. 81,7 Mio. Euro). Der Auftragsbestand nahm gegenüber dem Jahreswechsel um 61,5 % auf 174,3 Mio. Euro zu (31.12.2021: 107,9 Mio. Euro). Am Vorjahresstichtag hatte der Bestand 66,3 Mio. Euro betragen, allerdings war das erste Quartal 2021 noch massiv von Corona beeinträchtigt.
Der Hermle-Konzernumsatz stieg bis Ende Mai 2022 um 49,6 % auf 168,9 Mio. Euro (Vj. 112,9 Mio. Euro). Wie der Vorstand auf der heutigen Hauptversammlung erklärte, konnte das Unternehmen zunehmende Störungen in der Lieferkette weiterhin durch interne Sondermaßnahmen wie Mehrarbeit, den Einsatz alternativer Materialien, Lieferantenwechsel und Änderungen in der konstruktiven Auslegung der Maschinen ausgleichen. Im Inland wurde in den ersten fünf Monaten ein Umsatzplus von 41,6 % auf 65,7 Mio. Euro (Vj. 46,4 Mio. Euro) und im Ausland von 55,2 % auf 103,2 Mio. Euro (Vj. 66,5 Mio. Euro) erreicht.
Das Ergebnis des Hermle-Konzerns nahm von Januar bis Mai 2022 stärker zu als der Umsatz. Ursächlich dafür waren positive Effekte aus der gegenüber Vorjahr stark erhöhten Kapazitätsauslastung. Dadurch konnten sowohl der Mehraufwand zur Kompensation der Lieferketten-Störungen als auch inzwischen verbuchte Belastungen durch die Beendigung des Russland-Geschäfts mehr als ausgeglichen werden. Letzteres hatte Hermle unmittelbar mit Beginn des Ukraine-Kriegs noch vor dem EU-Sanktionsbeschluss eingestellt und sieht auch mittelfristig keine Perspektiven für die Fortsetzung. Daher wurden alle Vermögenswerte und ausstehende Forderungen in Russland abgeschrieben und die russischen Gesellschaften im April entkonsolidiert.
Angesichts des guten bisherigen Verlaufs und des über den Erwartungen liegenden Auftragseingangs, sagte der Vorstand auf der Hauptversammlung, würde man in normalen Zeiten für das Gesamtjahr 2022 mit einem Umsatzplus von 20 % und mehr rechnen. Aber die Zeiten, so der Vorstand weiter, seien leider nicht normal. Hermle sieht sich im zweiten Halbjahr absehbar zunehmenden Risiken, Störungen und Kosten gegenüber. Diese resultieren vor allem aus weltweit steigenden Material- und Transportverknappungen sowie drohenden Energieversorgungslücken und daraus folgenden Preiserhöhungen. Bei Hermle führt das zu wachsendem Zusatzaufwand wegen Versorgungsengpässen bei den Zulieferern sowie zu steigenden Material- und Energiekosten. Außerdem macht sich die generell zu spürende zunehmende Investitionszurückhaltung in der Industrie bemerkbar. Darüber hinaus hätte ein vollständiger russischer Gaslieferstopp kaum prognostizierbare Folgen bis hin zu Produktionsunterbrechungen bei einer Kontingentierung der Gasversorgung.
Vor diesem Hintergrund hält das Unternehmen weiter an der bisherigen Prognose fest, die für 2022 von einem Umsatzplus um mindestens rund 10 % und einer hierzu unterproportionalen Ergebnisentwicklung ausgeht. Dabei dürfte das Betriebsergebnis trotz des Ausfalls des Russlandgeschäfts – abhängig vom letztlich erzielten Konzernumsatz sowie der weiteren Entwicklung der Material- und Energiekosten – mindestens etwa das Vorjahresniveau erreichen.
Sollten sich die weltweiten Versorgungsengpässe schneller auflösen als erwartet, könnte sich die Entwicklung besser darstellen. Hermle wäre darauf dank des soliden Auftragsbestands gut vorbereitet. Außerdem profitiert das Unternehmen von seiner frühzeitigen Spezialisierung auf das Thema Automation. Mit passenden Palettenwechslern, Handling- und Robotersystemen sowie Digitalisierungskomponenten bietet Hermle heute für jedes Bearbeitungszentrum geeignete Automationslösungen und kann den Kunden somit alles für die 24/7-Produktion aus einer Hand liefern. Positiv macht sich außerdem die wachsende Internationalisierung bemerkbar. Derzeit eröffnet Hermle eine eigene Tochtergesellschaft in China. Im Bereich Produktion setzt das Unternehmen weiterhin auf den traditionsreichen deutschen Standort Schwäbische Alb. Um die eigene Hightech-Fertigung an die anhaltend hohe Nachfrage anzupassen, sind dort in den nächsten fünf Jahren umfassende Investitionen von rund 60 Mio. Euro geplant.
Die Hauptversammlung, die erneut virtuell stattfinden musste, stimmte heute einer Dividendenerhöhung sowie den weiteren Vorschlägen der Verwaltung zu. Die Anteilseigner erhalten eine unveränderte Basisdividende von 0,80 Euro je Stamm- bzw. 0,85 Euro je Vorzugsaktie sowie jeweils einen von 4,20 Euro auf 8,20 Euro angehobenen Bonus. Je Vorzugsaktie errechnet sich daraus eine Ausschüttung von 9,05 Euro (Vj. 5,05 Euro). Auch die Mitarbeiter im Inland partizipieren an der Geschäftsentwicklung und erhalten einen Bonus, der von der Dividende für das Geschäftsjahr 2021 abhängt. Damit sollen ihre große Motivation und Flexibilität honoriert werden.
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Bildmaterial: Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG, Abteilung Marketing, T 07426 95 0, E-Mail: marketing@hermle.de
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